Liebe Patientinnen, liebe Patienten,
Die durchschnittliche Lebenserwartung in den westlichen Industrieländern steigt weiter und gleichzeitig werden die Menschen, die an einem schweren chronischen Leiden erkranken immer jünger. Neben der volkswirtschaftlichen Herausforderung ringen Medizin und Gesundheitswissenschaften weiterhin nach Strategien im Kampf gegen diese paradoxe Entwicklung.
Die wachsende Bedeutung der Zivilisationskrankheiten hat Tradition. In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sprach man von einer drohenden Gesundheitskrise – trotz des rasanten medizinischen Fortschritts. Schicksalsschläge wie Infarkt, Schlaganfall, Depression und Krebs ereilen uns heute oft bereits weit vor der Mitte des Lebens. Wir beobachten eine dramatische Zunahme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an einem „Altersdiabetes“ erkranken. In Deutschland leiden bereits ein Viertel der Kinder und Jugendlichen und beinahe zwei Drittel der über 35-jahrigen an Übergewicht. Die Institutionen des Gesundheitswesens beobachten diese Entwicklung besorgt aber offenbar ratlos.
Eigenverantwortung und Eigeninitiative hinsichtlich eines gesundheitsorientierten Lebensstils sind gefragt. Der Markt, der sich mittlerweile rund um das Thema Gesundheitsvorsorge etabliert hat, ist beachtlich. Warum aber tragen Aufklärungskampagnen, Präventionsprogramme und das gewaltige Angebot des Gesundheitsmarktes nicht zur Verbesserung der Volksgesundheit bei, sondern erreichen nur einen kleinen Teil unserer älter werdenden aber frühzeitig kränkelnden Gesellschaft?
Wir alle vermissen eine Diät, die nachhaltig zur Gewichtsstabilisierung führt. Warum schaffen Spinning, Nordic Walking, Zumba und Co. es nicht uns zu dauerhafter körperlicher Aktivität zu motivieren? Warum nehmen wir beim Joggen einfach nicht ab und warum ist unser Cholesterinspiegel zu hoch? Warum rauchen wir, warum naschen wir vor dem Fernseher und warum sind oftmals schon unsere Kinder zu dick?
Aufklärung und gefällige Gesundheitsangebote erreichen uns offensichtlich nicht oder sie halten nicht was sie uns suggerieren. Wir glauben an die Existenz des Schweinehundes oder an unsere gestörte work-life-Balance. Wir schwören auf das kaiserliche Frühstück und vertrauen unserer Pulsuhr. Wir sind vom Gesundheitswert des Rotweins und der mediteranen Kost überzeugt und glauben durch die Anmeldung im Fitnessclub und den Beginn der low-carb-Ernährung endlich den gesundheitsorientierten Lebensstil gefunden zu haben.
Liebe Patientinnen und Patienten – merken Sie etwas?
Herzlichst
Ihr
Ulfert Schröder
Praxis für Innere und Allgemeinmedizin
Dr. med. Dipl.-Sportl.
Ulfert Schröder
Kölner Str. 172
53902 Bad Münstereifel
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